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Atmung mit Trichterbrust

Die richtige Atmung mit Trichterbrust

Ein wesentlicher Schritt für ein gesundes Leben mit Trichterbrust ist die korrekte Atmung. Dies bildet einen grundlegenden Baustein zur Verbesserung der Trichterbrust, da das Atmen durch die Deformität des Brustkorbs erschwert ist und Menschen mit Trichterbrust zu einer ineffizienten Atmung neigen.

Die Bedeutung des Atems lässt sich kaum mit etwas anderem messen, denn unser Leben beginnt und endet buchstäblich mit jedem Atemzug. Das Erlernen der korrekten Atemtechnik trägt maßgeblich zur Förderung der Gesundheit und zur Verbesserung der Kondition bei Trichterbrust bei. Bei falscher Atmung fühlt sich der Mensch lustlos, energielos und schlapp. Hektisches und gepresstes Atmen kann zu allgemeiner Konzentrations- und Leistungsschwäche führen. Viele Menschen mit Trichterbrust leiden unter Kurzatmigkeit, die dazu führt, dass die Lunge nicht vollständig expandiert wird und nicht genügend Bewegung im Brustkorb erzeugt wird. Dies wird auch durch eine Studie von 2011 belegt, die die Bewegung des Brustkorbs bei Trichterbrustpatienten untersuchte. Die Zusammenfassung des Ergebnisses lautet: Menschen mit Trichterbrust neigen dazu, übermäßig stark nur durch den Bauch zu atmen und zeigen in allen Bereichen des Brustbeins weniger Bewegung beim Atmen im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Der Atem reinigt den Körper und gewährleistet die ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. Eine optimale Atmung löst Spannungszustände, Engegefühle und Depressionen im Körper auf, fördert eine verbesserte Energiegewinnung und steigert die Gesamtleistungsfähigkeit. Sie trägt somit maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Entspannung im eigenen Körper bei. Durch tiefes und langsames Atmen erlebt der Mensch Ruhe, Ausgeglichenheit und Harmonie. Er kann gelassener auf negative Emotionen wie Angst und Zorn reagieren, und der alltägliche Stress lässt sich besser bewältigen.

Die Vorteile einer gesunden Atmung erstrecken sich über die allgemeine Gesundheit, Ausgeglichenheit, Leistungssteigerung, verbesserte Ausdauer, gesteigerte Konzentration, die Förderung des psychischen und geistigen Wohlbefindens und natürlich bis hin zum ersten Schritt bei der optischen Verbesserung der Trichterbrust. Im Folgenden werde ich die wichtigsten Aspekte der Atmung beleuchten, um dir einen umfassenden Überblick über dieses fundamentale Thema zu verschaffen.

1.Nasenatmung

Atme immer durch die Nase!

Durch den Mund wird grundsätzlich nur bei schweren Belastungen geatmet.

Die Nase erfüllt drei wichtige Funktionen beim Atemvorgang:

  1. Die Erwärmung der Atemluft
  2. Die Reinigung der Atemluft
  3. Die Befeuchtung der Atemluft

Die Nase ist ein Hohlraumsystem in etwa der Größe der geballten Faust und sollte nicht ungenutzt bleiben.

Durch die Nase zu atmen, erfordert mehr Kraft als durch den Mund zu atmen und so werden die Atemmuskeln hierbei stimuliert, gekräftigt, mobilisiert und elastischer gemacht. Der Schwerpunkt der nasalen Atmung liegt auf der Zwerchfellatmung, welche die tiefe Atmung des Körpers darstellt, während die Mundatmung die flachere Brustatmung fördert.

Die Nasenatmung reguliert den richtigen Atemrhythmus. Die Nase regelt die Geschwindigkeit des Luftstroms z.B. wird beim Einatmen kalter Luft die Atemfrequenz reduziert, um eine Unterkühlung zu verhindern. Die Mundatmung hat diesen Mechanismus nicht. Dann kommt hinzu, dass der CO² Gehalt im Körper verbessert wird. Das liegt daran, dass der Atemweg von der Lunge zur Außenluft durch die Nase länger ist und der Widerstand der Atemwege größer ist als bei der Mundatmung. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass der Körper leichter den optimalen CO²-Gehalt aufrechterhalten kann.

Zu guter Letzt trägt die nasale Atmung dazu bei, die Muskulatur im Kopf- und Nackenbereich zu stabilisieren. Durch das Andrücken der Zunge an den Gaumen werden die Atemwege freigehalten und die Körperhaltung verbessert. Bei der Mundatmung hingegen liegt die Zunge auf dem Mundboden, und der Kopf neigt dazu, sich leicht nach vorne zu neigen, um die Atemwege zu öffnen. Dies kann zu Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Muskelverspannungen und sogar Migräne führen. Das Schließen des Mundes bringt Kiefer, Kopf, Nacken, Schultern und Brustkorb in die richtige Position und erleichtert die Atmung.

Sollte bisher immer durch den Mund geatmet worden sein, erscheint es manchmal unmöglich durch die Nase zu atmen, da sie ständig zu und verstopft ist. Der Grund dafür ist ganz einfach, dass sie nie genutzt wurde: Umso öfter durch die Nase geatmet wird, desto besser kann durch die Nase geatmet werden! Daher zeige ich dir nachfolgend eine Übung, die dir genau dabei helfen wird:

Die einseitige Nasenatmung

Diese Übung dient dazu, dass die Nasenatmung geschult wird, die Atmung bewusster gemacht wird und die Atemwege der Nase befreit werden.

Es wird mit dem Daumen der rechten Hand das rechte Nasenloch zugehalten. Mit dem linken Nasenloch wird eingeatmet und dann mit dem Zeigefinger der rechten Hand das linke Nasenloch zugehalten und der Daumen vom rechten Nasenloch weggenommen. Dann kann durch das rechte Nasenloch ausgeatmet werden und beim nächsten Einatmen geht es von vorne los. Dieser Vorgang wird fünf Mal wiederholt und dann mit der umgekehrten Seite ausgeführt.

Nach der Ausführung fühlen sich die Atemwege meist schon etwas freier und offener an und wahrscheinlich konnte ein Unterschied zwischen beiden Nasenlöchern festgestellt werden.

Diese Übung kann täglich ausgeführt werden, wann immer das Gefühl besteht, dass die Atemwege der Nase freier sein könnten.

Zungenposition

Einhergehend mit der Nasenatmung sollte die optimale Zungenruhelage erlernt werden, da sonst die schmale Entwicklung des Kiefers, Zahnfehlstellungen, eine ungünstige Balance von Mund-, Kiefer und Gesichtssystem und eine allgemeine Körperfehlhaltung begünstigt werden. Wenn die Zunge nicht den Unterkiefer stabilisiert, müssen andere Gesichtsmuskeln die Aufgabe übernehmen, was zu Verspannungen und Schmerzen führen kann. Der Mund geht leichter auf, wenn die Zunge auf dem Mundboden liegt und folglich verschlechtert sich die Atmung aufgrund von Mundatmung. Es sei erwähnt, dass Mundatmung auch schlecht für die Zähne ist, da sich die Speichelzusammensetzung ändert und die Zähne nicht mehr so gut schützen kann.

Kiefer, Mund und Gesichtsbereich stehen mit dem gesamten Körper in Verbindung. Selbst beim Kauen im Stehen müssen die Zehen die Balance dafür ausgleichen ( wenn auch natürlich nur sehr leicht). Also können Kieferprobleme auch zu Problemen im restlichen Körper führen.

Die korrekte Zungenposition ist dabei gar nicht kompliziert: Der Mund wird geschlossen, die Zähne leicht aufeinandergelegt. Nun wird die Zunge komplett und mit leichtem Druck am Gaumen positioniert, ohne dabei die Zähne zu berühren. Fertig.

Eine passende Übung, um die optimale Zungenposition zu stärken findest du in meinem eBook zur Atmung mit Trichterbrust, welches ich noch in diesem Jahr überarbeitet wiederveröffentlichen werde! ?

 

2. Zwerchfellatmung

Erzeuge Bewegung beim Atmen!

Wir haben erstmal zwei typische Atemmuster: Brustatmung und Bauchatmung.

Erstmal die Brustatmung, sie wird dafür sorgen, dass unser Nacken involviert ist und es zu Spannungen im Körper führt. Das ist eine Schnappatmung und  sollte unbedingt vermieden werden, denn nicht umsonst ist die Brustatmung eigentlich auch die Stressatmung des Körpers.

Dann haben wir die Bauchatmung. Hier kann der Nacken mit sämtlichen Muskeln und der Körper entspannen. Das Zwerchfell kann sich besser ausdehnen.

Was fehlt aber jetzt: Natürlich die Bewegung im Brustkorb und der unteren Rippenbögen! Wie bereits erwähnt atmen Menschen mit Trichterbrust vorwiegend in den Bauch und erzeugen zu wenig Bewegung im Brustkorb beim Atemvorgang.

Konzentriere Dich also bei der Atmung darauf, den vollen Lungenraum zu nutzen und vermeide nur in den Bauch oder nur in die Brust zu atmen.
Die tiefe Atmung in das Zwerchfell verbraucht weniger Energie, lässt den Blutdruck sinken, fördert die Verdauung, lässt das (bei uns mit Pectus Excavatum so verspannte) Zwerchfell entkrampfen und sorgt für Stressabbau, bis hin zu folglich mehr Selbstbewusstsein!

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung der vollen 360° des Brustkorbs für die Atmung und Bewegung. Das bedeutet, dass nicht nur vorne in die Brust, sondern auch in die Seiten des Brustkorbs und den Rücken hinein geatmet wird!

Deswegen hier eine Anleitung zur perfekten Atmung:

  1. Tief in den vollen Lungenraum einatmen, sodass der Bauch etwas nach außen gewölbt ist und der Brustkorb sich im Rücken und der Brust weiten muss (360°- Atmung). Die Schultern werden dabei nicht angehoben, damit der Körper nicht verkrampft.
  2. Ruhig und gleichmäßig ausatmen, bis die ganze Luft aus der Lunge befördert wurde. Das Zwerchfell presst die Luft aus der Lunge und kann sich voll ausdehnen und entspannen, außerdem können sich die unteren Rippenbögen einziehen.
  3. Ein paar Sekunden innehalten, sodass der überschüssige Kohlenstoffdioxid im Körper aufgebraucht werden kann und den Vorgang wiederholen.

Dabei ist zu beachten, dass die Ausatmung immer etwas länger durchgeführt werden sollte, als die Einatmung. Dies ist auch ein entscheidender Punkt bei den hervorstehenden Rippenbögen, da diese durch einen hyperventilierten Zustand (dauerhaft zu viel Luft) des Körpers gefördert werden.

Zusammenfassung/wichtigste Regeln:

Die wichtigsten Regeln für die Atmung bei Menschen mit Trichterbrust:

  1. Atme durch die Nase: Schließe den Mund, lege die Zunge leicht in den Gaumen und atme so oft durch die Nase wie möglich.
  1. Atme in die 360° des Brustkorbs und erzeuge Bewegung: Atme tief in den Rücken und die Seiten des Brustkorbs und vermeide reine Bauchatmung.
  1. Atme tief aus: Für die Ausdehnung und Entkrampfung des Zwerchfells, sowie für den ersten Schritt gegen hervorstehende Rippenbögen konzentriere dich darauf, die Luft wirklich komplett auszuatmen.

Für persönliche Hilfe und eine tiefere Einführung in dieses so wichtige Thema kannst du dich jeder Zeit bei mir per Kontakt melden. Ich freue mich auf dich! ?

Meta-Beschreibung: Optimiertes Atmen mit Trichterbrust: Von Nasenatmung bis Zwerchfellatmung – für Gesundheit, Wohlbefinden und optische Verbesserung.

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